Rede von Josef Schneiderhan zur Pressekonferenz

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

nach 21 Jahren ging der Wanderpokal des U 19 Fußballturnieres in Oberndorf, wie Sie alle wissen, endgültig nach Brasilien. Deshalb stand die Beschaffung eines neuen Pokals an.
Nach reiflicher Überlegung und langer Suche der beiden Organisatoren des Turnieres Oliver Hauer und Manfred Diepold, nach einer neuen Trophäe wurden sich die beiden im April einig, dass die herkömmlichen handelsüblichen Pokale ihren Ansprüchen nicht genügen. Nahezu zeitgleich erinnerten sich beide, wohl auch im Zusammenhang mit der Ausstellungen „Vielfalt“ im vergangenen Jahr in der Klosterkirche in Oberndorf und „Kunst im Dorf“ in Winzeln, dass es durchaus spannend sein könnte, zusammen mit Kunstschaffenden aus der direkten Umgebung einen neuen Wanderpokal zu kreieren. Ihre Wahl fiel, nachdem beide die Ausstellungstücke von mir ansprechend fanden, auf mich.
Manfred Diepold nahm umgehend Kontakt zu mir auf, sodass wenige Tage später der erste Besprechungstermin stattfand, bei dem es um die grundsätzliche Bereitschaft ging, dieses Projekt gemeinsam in Angriff zu nehmen. Bereits an diesem Abend entstanden einige Skizzen und schon zu diesem Zeitpunkt wurden potenzielle Spezialisten ausgewählt, die bei der Realisierung mithelfen könnten. Weitere intensive Abstimmungen folgten.
Der Entwurf wurde verfeinert, die Abmessungen festgelegt und maßstabsgetreue Zeichnungen erstellt.
In welcher hochspezialisierten und arbeitsteiligen Welt wir leben, läßt sich daran erkennen, dass nicht weniger als 5 verschiedene Gewerke zu koordinieren waren.

Neben den Organisatoren und dem Entwerfer waren Charlotte Maier aus Oberndorf mit den 3-D Zeichnungen des Sockels, Armin Kimmich aus Sulgen mit den danach gefertigten Drehteilen des Sockels, die Firma Chrommüller Oberndorf mit der Eloxierung, die Firma Lasertechnik Thieringer in Bösingen mit der Herstellung der Bleche und der Schweißverbindung der Skulptur sowie die Firma Wilhelmi aus Oberndorf-Lindenhof mit den Gravuren, maßgeblich beteiligt.

An dieser Stelle möchte ich all diesen Unterstützern herzlich danken. Ich war sehr überrascht mit welch großer Hilfsbereitschaft und hohem persönlichen zumeist selbstlosen Einsatz in dem vorgegebenen engen Zeitrahmen diese Menschen zum Gelingen des Werkes beigetragen haben.

Nun aber zum eigentlichen Gegenstand des Interesses der Trophäe selbst.

Manfred Diepold und Oliver Hauer war es wichtig, dass ein Werk mit Symbolkraft und zeitgemässem Habitus entsteht, der die gewohnte Optik eines Potts, wie Pokale oft respektlos genannt werden, hinter sich lässt.

Neben der reinen Funktion, die Sieger und deren Chronologie festzuhalten wurde auf die Nutzungsmöglichkeit als Trinkgefäss bewusst verzichtet, zumal die potenziellen Gewinner aus professionellen Gründen angehalten sind, auf alkoholische Getränke weitestgehend zu verzichten.

Doch nun möchte ich das kleine Geheimnis lüften und Ihnen die neue Trophäe für die kommenden internationalen  U-19 Turniere in Oberndorf vorstellen und Ihnen anschließend noch ein paar Worte zur Symbolik mitgeben.

Wie ich bereits sagte, waren viele verschiedene Spezialisten an der Entstehung des Pokals beteiligt. Auch hierin liegt ein Symbol für unsere Region. Die Teile des Pokals wurden mit hohem technischen Know How, großer Präzission und unter Verwendung hochtechnologischer Maschinen und Verfahren hergestellt.  Für diesen Spannungsbogen zwischen Fortschritt und Tradition steht unsere Region und ihre Menschen.

Das Team, das bei Mannschaftssportarten wie beim Fußball nur als Einheit zu Siegen in der Lage ist und keineswegs nur aus 11 Spielern besteht, sondern aus Trainern, Betreuern, Sportdirektoren, Vorständen, Busfahrern, Physiotherapeuten, Ärzten, Managern, Auswechselspielern und vielen Helfern mehr, wird durch die rechts aufstrebende Personenschar dargestellt.

Aber Sieger kann es nur geben wenn es Mitbewerber um den Sieg gibt. Beim Oberndorfer Turnier gibt es 8 an der Zahl. Diese Mannschaften bilden den Rahmen, die Hürde die die Sieger zu überwinden haben ihnen gebührt keine Trophäe, kein Pokal und kein Preis. Sie sind meist wenige Stunden nach ihrer Niederlage vergessen, namenlos, gesichtslos und doch unabdingbarer Teil des Wettkampfs.

Sie werden durch die nicht strukturierte, ebenfalls aufstrebende Fläche auf der linken Seite des Pokals repräsentiert. 

Auch ihnen gebührt Anerkennung und Respekt, auch wenn der Zeitgeist wie ein Mantra verkündet „the winner takes it all“

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Josef Schneiderhan

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